
"Damit müssen Sie halt leben..." Was macht das mit Ihnen, wenn Sie einen solchen Satz vom Arzt Ihres Vertrauens hören? Frustration? Hilflosigkeit? Fühlen Sie sich nun völlig alleingelassen?
Sehr oft bekomme ich Geschichten meiner Patienten zu hören nach einer langen Odyssee an Arztbesuchen. Das finde ich sehr schade. Gerade chronisch erkrankte Menschen brauchen die Sicherheit und die beratende Hand eines ihnen zur Seite stehenden Therapeuten, der mit Medikamenten und psychotherapeutischem Rat unterstützt. Stattdessen erhalten manche Patienten irgendwann die Nachricht, dass nunmehr Schluss sei damit, weil die schulmedizinischen Leitlinien bereits durchgearbeitet sind. Die ärztlichen Leistungen werden zudem durch die Krankenkasse auch nicht mehr ausreichend erstattet.
Diese Patienten landen dann oft bei einem Heilpraktiker. Der kann sich zumindest die Zeit nehmen ausreichend zuzuhören und sich der Krankheitsgeschichte des Patienten noch einmal ganz von vorn und mit einer anderen Sichtweise zu widmen. Sehr oft zeigen sich hier noch einmal Anhaltspunkte, an denen angeknüpft werden kann.
Mein persönlicher Leitsatz lautet hier: "Ich gebe nicht auf". Es gibt immer einen Grund, warum eine Krankheit entstanden ist. Und es gibt auch immer eine Möglichkeit, das Leiden eines Patienten noch weiter zu minimieren. Es gibt unzählige Bausteine, die hierfür zur Verfügung stehen. Die von mir gewählten Therapiebausteine sind so aufeinander abgestimmt, dass sie sich gegenseitig ergänzen. Auch die langsame (und natürlich vom Patienten mit dem Arzt abgestimmte) Reduzierung oder Änderung der Medikation nimmt hier einen großen Stellenwert ein. Oft konnte ich eine Verbesserung der Lebensqualität allein durch diese Maßnahme erreichen. Viele Beschwerden existieren allein durch Nebenwirkungen eingenommener Arzneien. Ich spreche hier ganz ausdrücklich nicht von der Notwendigkeit verschriebener Mittel, sondern von regelmäßig eingenommenen Medikamenten, für die es manchmal gar keine konkrete Indikation (mehr) gibt. Einmal verordnet werden die bunten Pillen einfach über Jahre hinweg weitergeschluckt.....Sie glauben gar nicht, wie oft das in meiner Praxis vorkommt! Mein Ansatz ist, dass meine Patienten möglichst gar keine Medikamente mehr einnehmen müssen.
Die einzige Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist allerdings, dass der Patient wirklich gesund werden möchte und es keine Heilungshindernisse gibt. Gemeinsam erarbeiten wir dann den Therapieweg, der für ihn stimmig ist.
Ich werde oft gefragt, welche Patienten ich denn am Liebsten behandle. Die Antwort ist für viele sehr überraschend: Ich behandle gerne Patienten mit längeren Medikamentenlisten und haufenweise Symptomen und "Baustellen". Natürlich braucht die Aufarbeitung am Anfang mehr Zeit, aber das ist der Vorteil der Tätigkeit als Heilpraktikerin: Ich darf mir die Zeit nehmen....